Holunder-Kontor
Das erste Holunder-Kontor der Welt
Das erste kulturhistorische Dokumentationszentrum für den Holunder
mit einem Holunderschaugarten und einer Bilderwerkstatt gibt es seit
dem Sommer 2007. Es befindet sich in Niederndodeleben, einem
Bördedorf bei Magdeburg. Die Malerin Ursula E. Duchrow und der
Heimatforscher Heinz-Werner Buhr hauchten ihrer alten Bruchsteinscheune
neues Leben ein, um ein Stück regionale Kulturgeschichte zu
erhalten. Großmutters Wissensschatz wird hier mit Leidenschaft
gepflegt und gern mit anderen
Holunderfreunden aus Nah und Fern geteilt.
2000 Jahre Holundergeschichte
Für etliche Heil- und Nutzpflanzen, die heute noch als
Arzneipflanzen in Gebrauch sind, lässt sich die Verwendung bis auf
die ersten überlieferten Zeugnisse der Arzneitherapie zurück
verfolgen. Die Geschichte der dokumentierten Anwendung von Holunder
begann vor mehr als 2000 Jahren. Hippokrates, der große Ahnherr
der Medizin, lebte 460 bis 392 vor Christus. Er beschäftigte sich
eingehend mit Holunder. Seine besondere Aufmerksamkeit galt den
Holunderbeeren. Als er die Menschen lehrte: "Eure Heilmittel sollen
Eure Nahrungsmittel und Eure Nahrungsmittel Eure Heilmittel sein" muss
er wohl an das gesunde Wildobst gedacht haben.
Der archäologische Nachweis, das Holunder bereits im Neolithikum
verwendet wurde, verdanken wir den steinharten Kernen der Beere. In
ihnen ist der Holundersamen bestens aufgehoben.
Anzunehmen ist, dass die Pfahlbaumenschen die abführende Wirkung
der Beere kannten, denn dort wurden sie im "stillen Örtchen", der
Latrine, gefunden.